Hallo ihr Lieben,
Bei
Blogg dein Buch habe ich mich wieder beworben und nun darf ich euch folgendes Buch vorstellen:
„Sophia – dem Abgrund so nah“ von Valerie Le
Fiery
Klappentext:
Sophia hat alles, was man sich mit Mitte dreißig wünschen
kann – einen gut aussehenden Mann, einen tollen Job, ein eigenes Häuschen und
eine Tochter, die allerdings gerade mitten in der Pubertät steckt.
Eigentlich könnte sie glücklich und zufrieden sein, wenn …
… es nicht immer wieder Streit mit dem Angetrauten gäbe.
… sie auch ab und zu einmal Zeit hätte … für sich und die Familie.
… das Leben nicht eines Tages ohne Vorwarnung eine falsche Karte ausspielen
würde.
Wird Sophia lernen, sich ihren Problemen zu stellen oder wird sie
scheitern? An ihrer Ehe, am Leben, an
sich selbst?
Inhalt:
Da ist Sophia, eine beruflich erfolgreiche Frau mit Mann und Kind. Da ist aber
auch das Problem, das ihr derzeit nicht berufstätiger Mann es Leid ist, wenn
Sophia zu lange arbeitet und nicht am Familienleben teilnimmt. Und da ist auch
die Tochter, die momentan in der Pubertät steckt und sowieso kein Interesse an
ihr hat.
Ihr Mann – Christian – wird von Sophia in flagranti erwischt und für sie bricht
in diesem Moment ihre heile Welt komplett zusammen. Christian zieht aus, ihre
Tochter gleich mit und Sophia versucht nur, die Tage irgendwie zu überstehen.
Leider mit Tabletten und Alkohol. Es geht so weit, dass sie ihren Job aufgrund
eines Fehlers und darüberhinausgehend ihr Haus verliert. Sophia sitzt auf der
Straße, bekommt immer weniger Unterstützung vom Amt, da sie ihre dortigen Termine nicht
wahrnimmt, und ihre größte Sorge ist, nicht genug Geld für Alkohol und
Tabletten zu haben.
Obdachlos und krank findet eine alte Freundin Sophia frierend am Bahnhof und
nimmt sie mit nach Hause, päppelt sie wieder auf und macht einen Entzug mit
ihr.....
Meinung:
In diesem Buch wird beschrieben, wie es im schlimmsten Fall laufen kann. Es ist
ein sehr schwieriges Thema, denn ich bin der Meinung, dass man sich niemals so
gehen lassen darf. Schlimme Sachen passieren und wenn einem von einer Sekunde
auf die andere der Boden unter den Füßen weggerissen wird, ist das sehr
nervenaufreibend und schwierig zu bewältigen. Dennoch muss man daran denken,
dass es irgendwie immer weitergeht. Trennungen sind schlimm – keine Frage –
aber kein Mensch im Leben ist es wert, deshalb selbst fast zugrunde zu gehen.
Ich finde, die Protagonistin hätte viel mehr um ihre Tochter kämpfen müssen.
Sie hat es einfach hingenommen, dass sie nicht mehr da ist. Hat sich gehen
lassen und lieber mit Alkohol und Tabletten vollgestopft, bis sie mehr als
hinüber war, anstatt mit Selbstachtung eine friedliche Einigung, die auch für
die Tochter akzeptabel gewesen wäre, herbeizuführen. Keine Frage, Alkohol und
Tabletten sind Süchte – nein, sind Krankheiten, ganz schlimme Krankheiten
sogar. Und natürlich brauchen die Betroffenen Hilfe. Doch bin ich der Meinung,
dass man sich diese Krankheit „selbst“ zufügt. Ein Mensch mit Krebs, jemand mit
nur einem Bein oder Leute mit diversen anderen angeborenen Krankheiten haben
von mir definitiv mehr Mitgefühl.
Ich persönlich bin ein Typ Mensch, der versucht, sich so schnell wie möglich
wieder aufzurappeln, frei nach dem Motto: „Hinfallen, Aufstehen, Krönchen
richten, Weitergehen“. Und nicht: „Hinfallen, liegen bleiben und vor sich
hinvegetieren“. Das ist jetzt vielleicht etwas brutal ausgedrückt, aber genauso
war es in diesem Buch.
Generell hat mir das Buch sehr gut gefallen, weil es ein absolut alltägliches
Thema anspricht, das jedem passieren kann, vor dem niemand gefeit ist. Es war
für mich auch interessant zu lesen, warum Sophia so oder so reagiert hat. Ich
habe versucht, mich ein bisschen hineinzuversetzen, nachzuvollziehen und
mitzufühlen. Es mögen manche Entscheidungen vielleicht nachvollziehbar sein,
aber dennoch bin ich überzeugt davon, dass sie es auch anders machen hätte
können!
Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen, weil
… es ein sehr schwieriges Thema ist, welches aber gut aufgegriffen wurde,
… es mir auch mal andere Ansichten gezeigt hat,
… es sehr flüssig zu lesen war und
… es dem einen oder anderen vielleicht wirklich hilft!
Liebe Grüße
Claudia